Am 9. November 2023 wurde in Zwettl eine „Jüdische Erinnerungsstätte“ eröffnet.Am 85. Jahrestag der Novemberpogrome wurde in Zwettl am 9. November 2023 eine „Jüdische Erinnerungsstätte“ eröffnet. Drei Säulen aus Cortenstahl vor dem Stadtamt sollen der 21 jüdischen Zwettlerinnen und Zwettler gedenken, die während der NS-Zeit aus rassistischen Gründen als Juden verfolgt, vertrieben und in Lagern des NS-Regimes ermordet wurden. Ein entsprechender Infotext befindet sich an einer der Säulen. Auf einer weiteren sind die 21 Namen dieser jüdischen Bürgerinnen und Bürger angeführt. Auf der dritten findet sich die alte jüdische Weisheit „Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung“.
Die Errichtung der Erinnerungsstätte wurde einstimmig im Gemeinderat beschlossen und unter Bürgerbeteiligung in der Themenwerkstatt Kultur und Freizeit erarbeitet.
Die Biographien der 21 Zwettler Jüdinnen und Juden wurden akribisch aufgearbeitet und sind weiter unten nachzulesen. Die Geschichten zum jüdischen Leben in Zwettl sind auch in den Zwettler Zeitzeichen Band 13 (ISBN-Nr. 3-902138-12-2) dargestellt.
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Weitere Opfer des NS-Regimes
Unterdrückung und Verfolgung, Ausgrenzung und Vernichtung waren zentrale Herrschaftsmittel des NS-Regimes. Die Nationalsozialisten verfolgten Juden, Zeugen Jehovas und Regimekritiker, zu denen auch Sozialdemokraten, Kommunisten und Monarchisten zählten. Menschen mit Behinderung, Geisteskranke oder Angehörige sozialer Randgruppen wurden zwangssterilisiert und zu medizinischen Forschungszwecken missbraucht. Letztlich stuften die Nazis das Leben dieser Menschen als „unwert“ ein und vernichteten sie. Auch Roma_nja und Sinti_zze entsprachen nicht der Ideologie der Nazis, wurden erst entrechtet, vor allem ab 1938 deportiert und ermordet.
Im Zuge des Projekts „Stadtgeschichte Zwettl“ konnten einige Schicksale näher ausgeforscht werden. Auch diesen weiteren Opfern des NS-Regimes soll hier gedacht werden.
Diese Liste entspricht dem derzeitigen Stand der Forschung (November 2023). Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird laufend mit neuen Forschungsergebnissen ergänzt.