Bereits 2018 startete die Stadtgemeinde Zwettl ein Projekt, das die lokale Geschichte überarbeiten und auf den aktuellen Stand der Geschichtsforschung bringen soll. Zu diesem Zweck besuchte am 5. Juli das Team rund um Dr. Stefan Eminger vom NÖ Landesarchiv das Stadtarchiv Zwettl, um in den Quellen aus dem 20. und beginnenden 21. Jahrhundert zu forschen.
Die jüngste Zeitgeschichte ist sehr interessant, weil es zahlreiche markante Einschnitte gab. Erst der Zerfall der Habsburgermonarchie und die Weltwirtschaftskrise, dann der austrofaschistische Ständestaat, der „Anschluss“ an NS-Deutschland und der Zweite Weltkrieg, schließlich der Eiserne Vorhang, die „Ostöffnung“ und der Beitritt zur Europäischen Union.
Diese Veränderungen hatten teils massive Auswirkungen auf die grenznahe Stadt Zwettl, ihre räumliche Entwicklung, ihre Sozial- und Wirtschaftsstruktur, was die Wissenschaftler in ihren Arbeiten thematisieren werden.
Mag. Josef Prinz konzentriert sich bei seinen Recherchen auf Herrschaft und politische Systeme in der Stadt Zwettl. Dr. Lukas Husa erforscht Migration und Demographie, und Dr. Hanja Dämon analysiert die Erinnerungs- bzw. Feierkultur und das Selbstverständnis der Zwettler.
Den Sommer werden die Wissenschaftler für Besuche im Stadtarchiv Zwettl nutzen, um ihre Forschungen voranzutreiben. Am 22. Oktober 2021 werden sie ihre Erkenntnisse, in gut lesbaren Manuskripten zusammengefasst, der Öffentlichkeit präsentieren.
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Historiker forschen im Stadtarchiv (v. l.): Bürgermeister LAbg. Franz Mold mit Prof. Friedel Moll, Dr. Stefan Eminger, Mag. Josef Prinz, Stadtarchivarin Elisabeth Moll, MBA, Dr. Hanja Dämon und Dr. Lukas Husa