Ing. Gustav Mandl

Am 13. Jänner 1877 wurde in Zwettl Gustav Mandl als Sohn von Adolf und Rosa Mandl, geb. Weiß geboren. Er gehörte so wie seine Eltern der mosaischen Religion an. Über sein Leben ist nur sehr wenig bekannt.[1] Vermutlich übersiedelte er noch in jungen Jahren mit seinen Eltern von Zwettl nach Weitra. Er wurde Geometer, war zweimal verheiratet und verwitwet. Ab 1904 war er in Wien, Lerchenfelderstraße 162 gemeldet, vorher hatte er in Spielfeld in der Steiermark gewohnt. Zuletzt, vom 7. August 1939 bis 19. Februar 1941, wohnte er in Wien 9, Grundlgasse 11.


Am 4. November 1942 wurde er gemeinsam mit Dr. Emil Rosenthal-Bonin von der Gestapo in Wien als Jude verhaftet. Beide waren unterstandslos und hatten sozusagen als „U-Boote“ versucht, der Deportation und Vernichtung zu entgehen. Dr. Rosenthal-Bonin warf man außerdem vor, ausreisewilligen Juden entsprechende Papiere verschafft zu haben. Gustav Mandl wurde in Polizeihaft genommen und am 16. Februar 1943 in das KZ Auschwitz gebracht, wo man ihn ermordete.[2] Am 14. November 1958 erfolgte die Todeserklärung durch das Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien.[3]


[1] Über Informationen zu Gustav Mandl bin ich Frau Mag. Maria Theresia Litschauer, Wien, zu Dank verpflichtet.

[2] Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), Akt Nr. 5733 f, Gestapo Tagesbericht Nr. 3 vom 6.-9. November 1942.

[3] Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), Mitteilung vom 14. Juli 1989 an den Verfasser.


Zukunftsfonds der Republik Österreich Logo

NÖ Dorf- und Stadterneuerung Logo

Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus