Thema des Monats Mai 2022

Veröffentlichungsdatum01.05.2022Lesedauer1 Minute

Vor 500 Jahren

8. Mai 1522: Andreas Kromer wird als Rektor des Benefiziums der Zwettler Bürgerspitalskapelle eingesetzt.

Bis zur Gründung der Diözese St. Pölten in den Jahren 1784/85 gehörte Zwettl wie ein großer Teil Österreichs zum Bistum Passau. Im Mittelalter war dieses Bistum mit 42.000 km2 das größte des Heiligen Römischen Reiches, es dehnte sich über Wien bis in den Westen Ungarns aus. Daher errichtete der Passauer Bischof um 1300 im Osten seines Seelsorgesprengels ein eigenes Offizialat, das seinen Sitz im Passauer Hof bzw. in der Kirche Maria am Gestade in Wien hatte. Der Offizial übte alle bischöflichen Funktionen einschließlich der geistlichen Gerichtsbarkeit aus.

Am 8. Mai 1522 betraute der Passauer Offizial Christoph Tengler den Andreas Kromer über Vorschlag von Richter und Rat der Stadt Zwettl als Rektor mit dem Benefizium der dem hl. Martin geweihten Bürgerspitalskapelle in Zwettl. Das Bürgerspital samt Gotteshaus stand zu dieser Zeit bereits innerhalb der Stadtmauern, dort, wo sich heute die Bürgerstiftung St. Martin befindet. Der Offizial wies alle Priester an, falls sie dazu aufgefordert wurden, den Andreas Kromer in seinen Besitz einzuführen und allfällige Widersacher in seinem Namen mit Kirchenstrafen zu belegen.

Die entsprechende Pergamenturkunde wurde am 8. Mai 1522 in Wien in lateinischer Sprache ausgefertigt, sie befindet sich heute im Stadtarchiv Zwettl (Sign. 01-041).

Dazu siehe auch: https://www.stadtarchiv-zwettl.findbuch.net/php/main.php#30312e2055726b2ex41 

UrkundeUrkunde vom 8. Mai 1522