Zwettler Geschichte: Krisen und Erfolge

Veröffentlichungsdatum27.10.2021Lesedauer2 Minuten
Namhafte Historiker erforschen Stadtgeschichte Zwettl

Am Freitag, den 22. Oktober 2021, fand in Zwettl ein Workshop mit hochkarätigen Historikern statt. Sie hatten sich 2018 gemeinsam auf eine spannende Reise begeben mit dem Ziel, die Stadtgeschichte Zwettls neu aufzuarbeiten. Zu diesem Zweck teilten sie die Stadtgeschichte in vier große Epochenblöcke – Mittelalter, Frühe Neuzeit, 19. Jahrhundert sowie 20./ 21. Jahrhundert.

Im Zuge des Workshops gaben die Koordinatoren PD Dr. Roman Zehetmayer, Ao. Univ. Prof. Dr. Martin Scheutz, PD Dr. Oliver Kühschelm, Dr. Stefan Eminger und Mag. Josef Prinz einen Lagebericht zu den von ihnen untersuchten Epochenblöcken und stellten ihre bisherigen Forschungsergebnisse vor. Ihre Teams von insgesamt 16 Wissenschaftler*innen diskutierten Konzepte, sammelten Ideen und Anregungen für ihre weiteren Forschungen. 

Nach diesem sehr intensiven, fordernden und produktiven Tagesprogramm wurde am Abend das Großprojekt „Stadtgeschichte Zwettl“ der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Im Mittelpunkt stand dabei das 19. Jahrhundert, zu dem Andreas Bunzl, MA, Peter Hinterndorfer, MA MA und Mag. Maximilian Martsch ihre Forschungen bereits abschließen konnten.

Epochen-Koordinator PD Dr. Oliver Kühschelm hielt fest, dass das 19. Jahrhundert viele Assoziationen hervorruft, die jene Zeit gut beschreiben. Allerdings sahen es die Wissenschaftler als ihre Aufgabe, eine möglichst exakte „Epochensignatur“ für Zwettl herauszuarbeiten. So konzentrierte sich Mag. Maximilian Martsch auf Demografie, Sozioökonomie, Wirtschaftssystem und Infrastruktur von Zwettl. Peter Hinterndorfer, MA MA beforschte die bürgerliche Kultur sowie Festveranstaltungen und Repräsentation der Stadt. Andreas Bunzl, MA untersuchte die (Verwaltungs-)Strukturen in Zwettl.

Die Historiker kamen zu dem Schluss, dass Zwettl in jeder Hinsicht eine gute Fallstudie bietet. Die Stadt war zwar nie im Zentrum weltpolitischer Geschehnisse, doch musste sie sich laufend mit deren Auswirkungen beschäftigen. Da sich in der Kleinstadt keine übersteigerte Dynamik entwickelte, kann Zwettl als „typische“ Stadt Niederösterreichs angesehen werden.Zwettl, Landstraße, undatiert

Die Manuskripte zum 19. Jahrhundert wurden auf der Homepage der Stadtgemeinde Zwettl am Freitag online gestellt (www.zwettl.gv.at/stadtgeschichtezwettl). In den kommenden Jahren werden die Texte zu den anderen Epochen folgen. So entsteht Schritt für Schritt eine exemplarische Stadtgeschichte – also Zwettl als „typische“ Stadt Niederösterreichs.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch Gabriele Kramer-Webinger und Joachim Adolf, die Lieder von Franz Schubert und Carl Loewe zum Besten gaben.  

Informationen zum Foto:
Sitzend von links: Dr. Oliver Kühschelm, Mag. Josef Prinz, Prof. Friedel Moll, Dr. Stefan Eminger, Dr. Martin Scheutz, Dr. Roman Zehetmayer
Stehend von links: Mag. Gabriele Kramer-Webinger, LAbg. Bgm Franz Mold, VOL Joachim Adolf, Elisabeth Moll
Foto: NÖN, Maria Moll