Beitrag über archäologische Untersuchungen im Bereich der Propstei Zwettl erschienen

Veröffentlichungsdatum11.04.2011Lesedauer2 Minuten
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Das Heft 1/2011 der Zeitschrift „Das Waldviertel“ bringt unter dem Titel „Viele Gräber, ein Topf und keine Burg. Archäologische Sondierungsgrabung am Propsteiberg in Zwettl“ einen hoch interessanten Aufsatz des Archäologenehepaares Karin und Thomas Kühtreiber über die im Vorjahr durchgeführten Untersuchungen im Umfeld der Zwettler Propsteikirche.
Da die Stadtgemeinde Zwettl eine Erweiterung des bestehenden Friedhofs in unmittelbarer Nähe der aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammenden Propsteikirche plant und in diesem Bereich die Burg der Kuenringer vermutet wird, waren vor Beginn der Friedhofsvergrößerung archäologische Untersuchungen zwingend erforderlich. Diese Maßnahmen wurden vom Grundeigentümer, der Sparkasse Waldviertel-Mitte Privatstiftung, initiiert und auch finanziert. Für ihre Durchführung konnten die Archäologen Mag. Dr. Karin und Mag. Dr. Thomas Kühtreiber gewonnen werden, die mit dem Areal auf dem Propsteiberg durch ihre Bauuntersuchungen aus dem Jahr 1998 bestens vertraut sind. Die Arbeiten fanden im Einvernehmen und in ständigem Kontakt mit Mag. Dr. Martin Krenn von der Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes statt.
Die Archäologen legten mit Unterstützung durch einige Arbeiter des städtischen Bauhofes und mit Hilfe eines Kleinbaggers der Zwettler Firma Ernst Zinner sechs Suchschnitte an, um das Areal im Westen und Süden der Propsteikirche zu untersuchen. Sobald denkmalpflegerisch relevante Funde zu Tage traten, wurde händisch weiter gearbeitet. Die Lage der Suchschnitte hatte man so festgelegt, dass einerseits modellhafte Profile durch das Terrain erkennbar werden sollten, andererseits aber auch Klarheit über das hier auf Grund von archäologischen Sondierungen aus dem Jahr 1968 vermutete Mauerwerk der Burg gefunden werden konnte.
Um ein Detail des Ergebnisses vorweg zu nehmen: Die Grundmauern der Kuenringerburg kamen nicht zu Tage. Ihre Lage bleibt also weiterhin ein Rätsel. Stattdessen aber zeigte sich, dass der Bürgerfriedhof (Propsteifriedhof) früher bedeutend größer war und sich um die gesamte Propsteikirche und die Michaelskapelle herum erstreckte. Nähere Details zu diesem hoch interessanten archäologischen Projekt finden sich in der erwähnten Zeitschrift, die direkt beim Waldviertler Heimatbund (WHB) bezogen werden kann: http://www.daswaldviertel.at