Im heurigen August beschäftigte die Stadtgemeinde Zwettl erstmals mit Edith Kapeller eine Studentin mit einschlägiger Praxis im Stadtarchiv, was sich auf die Qualität und den Umfang der geleisteten Arbeit ungemein positiv auswirkte. Frau Kapeller hat das Studium der Deutschen Philologie als Bachelor abgeschlossen und bereitet sich nun auf das Masterstudium in diesem Fach vor. Außerdem beabsichtigt sie, das Masterstudium Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft zu belegen. Überdies war sie in den letzten Jahren als Praktikantin im Stiftsarchiv Zwettl tätig, wo sie sich wertvolle Kenntnisse und Fertigkeiten aneignete.
Edith Kapeller war im Stadtarchiv Zwettl vor allem mit dem Digitalisieren der Ratsprotokolle und des bisher unbearbeiteten Teils des Urkundenbestandes befasst . Dabei wurden sowohl die Urkunden als auch jede einzelne Seite zahlreicher Ratsprotokollbände professionell fotografiert und als digitales Bild gespeichert. Wie umfangreich diese Arbeit ist, kann man nur einigermaßen abschätzen, wenn man weiß, dass diese ehrwürdigen Folianten aus dem 16. und 17. Jahrhundert meist rund 500 Seiten umfassen. In Summe hat Frau Kapeller mehr als 8.000 Seiten abgelichtet und über 16.000 Bilddateien angelegt. Nun werden also in absehbarer Zeit alle Zwettler Urkunden in ihrem Original-Schriftbild im Internet allgemein einsehbar sein (www.zwettl.gv.at/stadtarchiv). Und die Ratsprotokolle, diese höchst interessante und aufschlussreiche Quellengattung, kann bald als Bilddatei allen interessierten Historikerinnen und Historikern für ihre Forschungen zur Verfügung gestellt werden, ohne dass auf die wertvollen Originale zurückgegriffen werden muss. Weiters ist es durch die Digitalisierung der entsprechenden Bestände möglich, die Transkription der Ratsprotokolle bis ins frühe 20. Jahrhundert fortzusetzen.
Das Foto zeigt Stadtarchivar Prof. Friedel Moll mit Edith Kapeller, BA bei den Arbeiten im Zwettler Stadtarchiv.