Heimatrollen: Erhalt wertvoller Bestände

Veröffentlichungsdatum03.03.2023Lesedauer1 Minute

Nach der Abschaffung der Grundherrschaften im Jahre 1848 wurde mit dem provisorischen Gemeindegesetz von 1849 das Heimatrecht eingeführt. In weiterer Folge war jede Gemeinde verpflichtet eine „Heimatmatrikel“ zu führen. In Büchern – Heimatrollen genannt – wurden alle Heimatberechtigten einer Gemeinde eingetragen.

Das Heimatrecht regelte das Recht auf Aufenthalt in der Gemeinde und im Armutsfalle das Recht auf Unterstützung. Es konnte nur in einer Gemeinde bestehen und galt in Österreich bis 1939. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es durch die Staatsbürgerschaft abgelöst.

In der Stadtgemeinde Zwettl finden sich insgesamt neunzehn Heimatrollen aus den ehemals eigenständigen Gemeinden. Sie stellen eine wichtige Quelle für Familien- und Heimatforschung dar und werden dementsprechend häufig eingesehen. Dadurch waren einige dieser Archivalien bereits sehr mitgenommen. Durch Risse, Knicke und Verschmutzungen drohte Datenverlust. Um dies zu verhindern starteten Stadtarchivarin Elisabeth Moll und Dr. Patricia Engel (Obfrau des Vereins Restauratoren ohne Grenzen) ein Projekt.

Die Ferialpraktikantin Anna-Maria Schierhuber wurde von der Restauratorin Dr. Engel fachmännisch auf das Reinigen, Glätten und Flicken von historischen Papieren eingeschult. Parallel dazu lernte sie im Stadtarchiv, wie man historische Dokumente digitalisiert. So erhielt die junge Geschichtsstudentin interessante Einblicke einen anderen Bereich der Geschichtsforschung.

Restaurierung der HeimatrollenStadtarchivarin Elisabeth Moll und Ferialpraktikantin Anna-Maria Schierhuber sichern durch Säubern, Restaurieren und Digitalisieren die wertvollen Heimatrollen.