Thema des Monats März 2024

Veröffentlichungsdatum01.03.2024Lesedauer1 Minute

ein Mann mit BrilleKarl Uhlirz, StAZ, Sign. BA-02-004-004

Karl Uhlirz war ein bedeutender österreichischer Historiker für Mittelalterliche Geschichte. Er verfasste unter anderem die erste wichtige und fundierte Arbeit zur Stadtgeschichte von Zwettl. Uhlirz wurde am 13. Juni 1854 in Wien geboren, er entstammte einer Offiziersfamilie. Er erhielt seine Ausbildung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien. Von 1877 bis 1882 arbeitete er an den Monumanta Germaniae Historica sowie an der großen Ausgabe der Kaiserurkunden des 10. Jahrhunderts entscheidend mit. 1902 brachte er den 1. Band der Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. heraus. Von 1882 bis 1903 war Karl Uhlirz Archivar in Wien.

1893 verbrachte er über Einladung des Stiftsarchivars P. Benedict Hammerl einen Genesungsurlaub in Zwettl. Hier wurde er auf die kaum geordneten und wenig beachteten Archivbestände der Stadt Zwettl aufmerksam. Uhlirz sichtete den Bestand und kam zu dem Schluss, hier ein für eine Kleinstadt typisches Archiv vor sich zu haben, das es wert wäre, geordnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Mit Zustimmung von Bürgermeister Franz Forstreiter sichtete Uhlirz den Urkundenbestand und verfasste Regesten. 1895 gab die Stadtgemeinde Zwettl den schmalen Band „Das Archiv der landesfürstlichen Stadt Zwettl“ heraus, dessen Autor Karl Uhlirz war. Es war das eines der ersten historisch fundierten Werke über das Archiv und die Geschichte einer kleinen Stadt in Niederösterreich. Wenige Jahre später folgten weitere lokalhistorische Arbeiten zu Zwettl. Bis heute ist Uhlirz‘ Buch eine wichtige Quelle zu den Zwettler Urkunden. 

Ab 1895 arbeitete Uhlirz an dem umfangreichen Werk „Quellen zur Geschichte der Stadt Wien“ wesentlich mit. 1903 wurde er als Professor für österreichische Geschichte an die Universität Graz berufen. Am 22. März 1914 starb Karl Uhlirz in Graz.